Maria Montessori
Die italienische Ärztin Maria Montessori entwickelte auf Basis ihrer praktischen Arbeit mit Kindern ein umfassendes pädagogisches Konzept. In diesem steht das Kind mit all seinen Fähigkeiten im Zentrum. Es bestimmt Startpunkt und Richtung, in die sich Erziehung und Unterricht entwickeln – nicht der Erwachsene, denn „[…] man sollte verstehen, dass sich echtes Interesse nicht erzwingen lässt. Daher sind alle Erziehungsmethoden falsch, die auf Interessenzentren basieren, die von Erwachsenen ausgewählt werden.“ (Maria Montessori, Vorlesung Amsterdam 11.04.1950, in: „Montessori“, Heft 1/2, 1998, S. 10).
Auf diese Art ist es möglich, die intrinsische Motivation des Kindes, seine Entdeckungsfreude und seine Lust am Arbeiten zu erhalten. Der Erwachsene begleitet dabei das Kind bestmöglich, indem er seine Entwicklung genau beobachtet und die Lernumgebung entsprechend vorbereitet. Er orientiert sich an den aktuellen Lebensumständen des Kindes und tritt ihm mit Würde und Respekt entgegen. Das Kind ist so in der Lage, nach seinen eigenen Bedürfnissen, nach seinen Fähigkeiten und nach seinen Interessenschwerpunkten die Welt zu begreifen.
Es ist hierbei besonders wichtig, nicht nur Zusammenhänge im mikroskopisch Kleinen oder im unendlich Großen zu verstehen, sondern dieses Verständnis auch in einen klaren Zusammenhang miteinander zu bringen, denn „Einzelheiten lehren bedeutet Verwirrung stiften. Die Beziehung unter den Dingen herstellen bedeutet Erkenntnisse vermitteln.“ (Maria Montessori, Kosmische Erziehung, 1988, S. 126).
Aus diesem tiefen Verständnis für die Vorgänge und Abläufe unserer Welt, für die Bedürfnisse der Menschheit, der Natur und der der Lebewesen entwickelt sich das Gefühl der Achtung und Wertschätzung. Achtung gegenüber den universellen Vorgängen, gegenüber den natürlichen Gesetzmäßigkeiten und Achtung gegenüber allen Lebewesen.
Nach den Ideen von Maria Montessori zu erziehen und zu unterrichten, bedeutet, den Menschen in seiner Ganzheit wahrzunehmen.
Es bedeutet, nicht zu unterscheiden oder gar abzugrenzen zwischen behinderten und nicht behinderten Menschen, zwischen starken und schwachen.
Es bedeutet, jedes Individuum nach seinen Bedürfnissen zu fördern. Alle Menschen und damit auch alle Kinder tragen in sich ein Potential, das es zu entdecken, zu fördern und wertzuschätzen gilt.
Das Ziel muss sein, unsere Kinder zu verantwortungsvollen, sozial handelnden Menschen mit einem Bewusstsein für sich selbst und andere heranwachsen lassen zu können. Wie wir all diese Punkte in unserer Schule umsetzen, können Sie im ausführlichen Konzept nachlesen.
Download: Pädagogisches Konzept Grundschule